Die Zimmerreise
„Unendliche Weiten der Nähe tun sich auf, die mit einem Blick erforscht werden, als hätte man die vertrauten Räume noch nie zuvor gesehen. In der Zimmerreise geht es darum, vermeintlich bekannte Räume mit dem Blick eines Ethnologen in Augenschein nehmen und sie so zu erkunden, als handle es sich um einen Raum, den man zum ersten Mal betritt. Zimmerreisen beschreiben keine Traumwelten, sondern den banalen Raum des Alltags. Sie erkunden nicht die exotische Ferne, sondern bleiben in der unmittelbaren Umgebung. Es geht darum zu reisen, ohne sich vom Fleck zu bewegen, und dabei doch vieles in Bewegung zu versetzen. Der sesshafte Reisende verlässt die Macht der Gewohnheit und wirft einen völlig neuen Blick auf die Gegenstände und Erscheinungen des Alltags.“
Bernd Stiegler in „Reisender Stillstand“
„10-Minuten Zeitung“, eine Doppelseite auf Papier, 24x32cm